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Mars-Missionen 2020: Drei Missionen in elf Tagen - eine große Chance für Wissenschaft und Wirtschaft - RND

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Alle wollen zum Mars. Innerhalb von elf Tagen sind drei Missionen zum roten Planeten gestartet. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), China und gestern die Amerikaner haben ein Raumfahrzeug auf die 480 Millionen Kilometer lange Reise geschickt. So viel Verkehr auf dem Weg zum Mars war nie. Das liegt auch daran, dass der Planet gerade jetzt in einem besonders günstigen Winkel zur Erde steht, so dass die Reisezeit mit sieben Monaten relativ kurz ist. Vor allem aber ist der Mars in unserem Sonnensystem zum interessantesten Objekt der wissenschaftlichen Begierde geworden. Geld spielt dabei nicht die entscheidende Rolle: Allein die Nasa-Mission “Perseverance” kostet umgerechnet 2,6 Milliarden Euro – dafür sollen irgendwann in frühestens elf Jahren etwa 500 Gramm Mars-Bröckchen zur Erde gebracht werden.

Das Argument wird gerne gegen die Raumfahrt ins Feld geführt: Müssen wir angesichts der Probleme auf der Erde zig Milliarden für die Erforschung des Weltraums ausgeben? Wäre das Geld derzeit nicht viel besser investiert für die noch schnellere Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus? Friedliebende Wissenschaftler können entgegnen: Noch besser wäre es, einfach die weltweiten Militärausgaben zu streichen und mit dem gesparten Geld noch ganz andere irdische Probleme zu lösen, etwa den Hunger oder den Klimawandel.

Mission dient der Grundlagenforschung

Wirklich weiter führt die Debatte auf dem Niveau nicht. Die Mars-Mission dient der Grundlagenforschung. Es geht um die Frage, ob es noch Spuren von Leben auf dem Planeten geben könnte, der einst eine dicke Atmosphäre hatte, in der Leben auf jeden Fall möglich gewesen ist. Zugleich versprechen sich die Forscher Erkenntnisse über die Entwicklung des Planeten und die Entstehung des Universums. Die Reise zum Mars ist ebenso ein Triumph der Technik wie eine große Chance für die Wissenschaft - gerade in Zeiten, in denen wissenschaftliche Erkenntnisse häufig als “Fake News” diskreditiert werden, ist das ein wichtiges Signal. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die Förderung der Wissenschaft bei ihrem Mars-Projekt in den Vordergrund gestellt: Nur eine internationale Kooperation von Ingenieuren und Forschern hat “Al-Amal” (Hoffnung) am 20. Juli ins All gebracht. Bei den jungen Menschen des Landes wächst derweil rapide das Interesse an naturwissenschaftlichen Studiengängen.

Raumfahrt gibt Impulse für die Wirtschaft

Natürlich geht es für die Araber ebenso wie für die Chinesen und die US-Amerikaner auch ums Prestige. US-Präsident Donald Trump legt Wert darauf, dass die USA die führende Nation im Weltraum sein sollen – wobei Erfolg in der Raumfahrt nur durch internationale Kooperationen möglich ist. Trump verfolgt ein weiteres Ziel, das auch bei der Nasa-Mission “Perseverance” eine große Rolle spielt: Die USA wollen Menschen zum Mars bringen. Deshalb sind nun einige Untersuchungen geplant, die für eine bewohnte Basis wichtig sind. Die Nasa folgt dem Plan, weil die US-Regierung ihr sonst den Geldhahn abdrehen würde. Dabei bleibt es mehr als zweifelhaft, ob die gewaltigen Kosten und Gefahren eines bemannten Raumflugs zum Mars den größeren Nutzen rechtfertigen, den Astronauten gegenüber Robotern haben.

Die Experimente, mit denen ab Februar Materialien für Raumanzüge oder die Gewinnung von Sauerstoff erforscht werden soll, sind dennoch nicht sinnlos. Wie so oft, dürfte es auch in diesen Fällen Möglichkeiten zu einer irdischen Zweitverwertung geben: Die Raumfahrt hat immer wieder Impulse gegeben, die sich die Wirtschaft in Hochtechnologie-Branchen zunutze machen konnte.




July 30, 2020 at 11:50PM
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